„Die Faulheit ist die treibende Kraft unserer Zeit“,
sagt Charley. Mit seiner Freundin Birgit verbringt er einen schwülen
Sommernachmittag in seiner Wohnung. Die beiden hängen herum und wissen
nichts mit sich anzufangen. Später kommt ein zweites Paar, Joe und
Monika, dazu und der „Magic Afternoon“ nimmt seinen Lauf bis zur
Eskalation.
Das Stück des steirischen Dramatikers Wolfgang Bauer
aus dem Jahr 1968 war bei der Erstaufführung ein Grund zur Aufregung für
das bürgerliche Theaterpublikum. „Es ist ein Stück, wo es total erlaubt
ist, dass die Schauspieler nach hinten, also weg vom Publikum,
sprechen. Das war damals sehr unüblich. Außerdem gibt es zu Beginn weite
Strecken, in denen nicht wirklich etwas passiert. Da liegen zwei Leute
in der Hitze. Im Theater hat sonst immer alles eine Bedeutung, und hier
gibt es Dinge, die einfach so passieren, die keine Bedeutung haben“,
sagt Regisseur Florian Thiel, der das Stück für die Probebühne des
Theaters in der Josefstadt inszeniert. (Spielzeit: 9.Mai bis 21.Juni
2019)
Wir konnten für die aktuelle Ausgabe von Art Beat exklusiv
bei einer der Proben dabei sein und haben mit Florian, der
Schauspielerin Gioia Osthoff (Birgit) und dem Schauspieler Matthias
Franz Stein (Charley) darüber gesprochen, ob „Magic Afternoon“ heute
noch provoziert, wie man einen so speziellen Stoff gemeinsam auf die
Bühne bringt und was es eigentlich mit dem Theater-Aberglauben auf sich
hat.
Foto: Moritz Schell