• Wissenschaftsradio auf Radio Radieschen

    Wissenschaftsradio: Helmut Lackner vom Technischen Museum über sein riesiges Fotoprojekt

    600.000 Fotos – diese unglaubliche Menge haben Helmut Lackner,
    Mitarbeiter am Technischen Museum Wien, und sein Team durchforstet, um
    eine Online-Foto-Schau aus den besten Bildern zu erstellen. Zum Start
    der neuen Formel-1-Saison erzählt Helmut Lackner im „Wissenschaftsradio“
    über die Herausforderungen dieses Projekts und wie sich die
    Motorsport-Szene in Österreich entwickelt hat. Er verrät auch, wie er
    die aktuelle Wikipedia-Diskussion sieht.

    Dröhnende Motoren und
    Stars wie Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Sebastian Vettel, die in
    ihren Formel-1-Wagen wieder auf den weltweiten Strecken Vollgas geben:
    Wenn am 20. März die neue Formel-1-Saison startet, werden wieder
    zahlreiche ZuseherInnen im Fernsehen die Rennen verfolgen. Um den Rennen
    mehr Spannung zu verleihen, wird heuer ein neues Reglement eingeführt:
    In drei Phasen soll nach jeweils 90 Sekunden der am schlechtesten
    klassierte Fahrer ausscheiden. Diese neue Regelung ist umstritten: Niki
    Lauda, Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender, befindet, sie sei „für die
    Würscht’“. – Der Motorsport-Szene in Österreich haben sich Helmut
    Lackner, Mitarbeiter am Technischen Museum Wien, und sein Team im Rahmen
    eines aufwändigen Projektes gewidmet. Mehr als eine halbe Million Fotos
    zweier Fotografen – Dokumente des österreichischen
    Motorsport-Geschehens – wurden für eine Online-Foto-Schau innerhalb von
    zweieinhalb Jahren durchgesehen. 160.000 sind dafür ausgewählt worden.

    Der
    Motorsport sei ein männliches Phänomen, so Lackner. Frauen müsse man
    „mit der Lupe suchen“. Letztlich sei man, was die Schau betreffe, auf
    eine Zahl von 15 Rennfahrerinnen gekommen. Etwa 350 Personen wurden mit
    Kurz-Biographien in die Foto-Schau aufgenommen, zudem recherchierten
    Lackner und sein Team Details zu wichtigen Motorsport-Veranstaltungen.
    Ihm persönlich gefallen die frühen Fotos von Rennsport-Legenden wie dem
    dreifachen Formel-1-Weltmeister Niki Lauda (s. oben) und Jochen Rindt am
    besten. Mit Hilfe eines Spezialgeräts aus Japan wurden die Analog-Fotos
    digital erfasst. Die Arbeiten erwiesen sich als sehr rechercheintensiv –
    auch auf Internetquellen wurde zurückgerufen. Was die aktuelle
    Diskussion um Wissensplattformen wie Wikipedia anbelangt, sieht Lackner
    vieles auch kritisch. Es habe Vorteile, dass vieles an Literatur rasch
    im Netz verfügbar sei, dennoch seien haptische Quellen (Bücher etc.)
    weiterhin unverzichtbar.

    Einen großen Wandel gab es in Szene im
    Gefolge der Ölkrise 1973 und der Diskussion über schwere Unfälle im
    Motorsport, so Lackner. Viele Rennen seien daraufhin eingestellt worden.
    Als Alternative hätten dann Oldtimer-Rennen stattgefunden. ExpertInnen
    meinen, dass früher das Fahrvermögen des/der Einzelnen mehr gezählt
    habe, um Titel zu gewinnen, als heute, wo die Technik viel
    entscheidender ist. Es bleibt abzuwarten, welcher Formel-1-Star heuer
    den Weltmeister-Titel holen wird. – Wie es Helmut Lackner gelungen ist,
    die Fotorechte für das Internet zu bekommen, verrät er im
    „Wissenschaftsradio“. Und: Es gibt eine spannende Reportage aus dem
    ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Wachau-Ring (Melk) zu hören. Fahrer Julian
    Hiebler erzählt über seinen Traum, 2017 an der österreichischen
    Drift-Challenge teilzunehmen, und gibt einen Tipp ab, wer der nächste
    Formel-1-Weltmeister wird.

    Wissenschaftsradio: Wildtiere in Wien (Theresa Walter und Richard Zink)

    Wien als Hotspot für Wildtiere:

    Zu Gast im Wissenschaftsradio
    sind Theresa Walter und Richard Zink, die am Institut für Wildtierkunde
    der Veterinärmedizinischen Uni (VetMed) in Wien arbeiten. Welche
    Herausforderungen die Beobachtungen von Stadtfüchsen und Mardern mit
    sich bringen und warum Menschen durch Füchse keine Gefahr droht.

    Angeknabberte
    Schuhe vor der Balkontüre und spezielle Spuren in der Erde: Das können
    Anzeichen dafür sein, dass sich ein Rotfuchs in den eigenen Garten in
    der Stadt verirrt hat, sagt Theresa Walter. Sie und ihr Kollege Richard
    Zink forschen an der VetMed Wien, die u. a. auch TierärztInnen
    ausbildet, im Bereich der Wildtierbeobachtung. Wien zieht Wildtiere wie
    Marder, Fledermäuse und Füchse regelrecht an. Der Stadtfuchs sei ein
    Opportunist, so Walter. Er könne sich auch im städtischen Umfeld gut
    behaupten und finde auch die entsprechende Nahrung.

    Angst vor
    einer Begegnung mit einem Fuchs brauche man nicht zu haben, erklärt
    Walter. Die Tollwut gebe es in Österreich seit einiger Zeit nicht mehr.
    Besonders interessant: Auch Waschbären wurden in Wien schon
    gesichtet. Möglicherweise stammen sie aus einer Zucht und seien
    ausgebrochen oder in privatem Besitz gewesen, so Richard Zink. Jede/r
    kann mit seinen eigenen Wildtier-Beobachtungen dazu beitragen, dass es
    neues Wissen über das Verhalten der Tiere gibt. Auf der Plattform www.stadtwildtiere.at können NutzerInnen über ihre Beobachtungen berichten und Fotos posten.

    Besonders
    viele Sichtungen gebe es in den Wiener Bezirken Hietzing und Penzing,
    erläutert Theresa Walter. Freilich: Gerade Füchsen drohen in Städten
    auch Gefahren. Der Verkehr sei die Todesursache Nummer 1. Ob das
    vermehrte Auftauchen von Füchsen mit der Zerstörung der Natur durch den
    Menschen zu tun hat und was Theresa Walter und Richard Zink bei
    Wildtierbeobachtungen Spannendes erleben, erfahren Sie in der Sendung.

    Foto: Pixabay / Public Domain CCO

    Wissenschaftsradio: Klimawandel (Helga Kromp-Kolb)

    „Auswanderung“ ist keine Lösung gegen Klimawandel:

    Was
    hat der Weltklimagipfel in Paris gebracht? Was hat Österreich noch alles
    zu tun? Und was tun gegen Wetter-Extreme, die sich wie das Zika-Virus
    weltweit verbreiten? Diesen Fragen stellt sich Helga Kromp-Kolb,
    Klimaexpertin an der Uni für Bodenkultur in Wien, im
    „Wissenschaftsradio“.

    Dass der Klimawandel nur eine „Verschwörung“
    ist, wie es eine FPÖ-Politikerin auf Facebook dargelegt hat, will Helga
    Kromp-Kolb so nicht gelten lassen. Es sei erwiesen, dass die Menschen
    überwiegend diesen Wandel verursachen würden, so die Klimaexpertin von
    der Universität für Bodenkultur. Die Ergebnisse des Weltklimagipfels in
    Paris vor wenigen Wochen stimmen sie positiv. Ziel war es, die
    Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Und zwar über jenem
    Limit, dass es gab, bevor die Industrie weltweit richtig groß geworden
    ist. Bis zum Jahr 2030 soll Österreich seine Treibhaus-Ausstöße um die
    Hälfte verringert haben. Das sei praktisch „morgen“, so Kromp-Kolb. Vor
    allem im Bereich der Energiegewinnung gibt es noch viel zu tun. Nach wie
    vor wird zu viel auf fossile Energie (Gas, Öl, Kohle) gesetzt.

    Westfrankreich
    und die britischen Inseln mussten heuer bereits widrigsten
    Wetterbedingungen trotzen. Starke Niederschläge bei
    Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h haben die Stromversorgung von
    Zehntausenden in beiden Ländern unterbrochen, viele Menschen wurden
    schwer verletzt. In Taiwan wiederum hat sich kürzlich ein schweres
    Erdbeben ereignet. In Japan hat es vor wenigen Wochen eisige
    Temperaturen und Tote gegeben. Weltweit nehmen Wetter-Extreme zu. In
    Österreich könnte die Pasterze, der Gletscher auf dem Großglockner, bis
    2050 geschmolzen sein. Das erhöhe das Risiko von Steinschlägen und
    Muren, so Kromp-Kolb, da das im Eis eingeschlossene Geröll durch die
    Schmelze frei werde. Hier bedarf es dann Waldflächen mit robusten
    Bäumen, welche die Gefahr derartiger Naturphänomene etwas verringern
    können. Laut einer aktuellen IMAS-Umfrage haben je 60 Prozent der
    ÖsterreicherInnen Sorge, Opfer einer Naturkatastrophe oder eines
    Einbruchs zu werden. Um Daten über die Auswirkungen des Klimawandels zu
    sammeln, wurde kürzlich der Satellit „Sentinel 3-A“ ins All befördert;
    aus rund 800 Kilometern Höhe soll er als eine Art „Wächter“ die Ozeane
    im Blick haben und das Ansteigen des Meeresspiegels messen.

    Vom/Von
    der neuen BundespräsidentIn erwartet sich Kromp-Kolb klare Worte zum
    Klimaschutz. Sie wisse noch nicht, wen sie wähle, werde die Entscheidung
    aber von der Klimapolitik des/der Kandidaten/Kandidatin abhängig
    machen. Dass kürzlich ein neuer „neunter“ Planet entdeckt worden ist,
    quittiert sie mit den Worten eines britischen Journalisten, der nach der
    Entdeckung von Wasser am Mars meinte: „Schön, dass es gefunden wurde.
    Aber die Marsianer suchen immer noch nach intelligentem Leben auf der
    Erde. Vergeblich.“ Vorrangig sei wichtig, etwas gegen die Folgen des
    Klimawandels zu tun. Das „Auswandern“ von Menschen auf den Mars oder das
    Leben in Raumschiffen im Fall, dass die Erde zum wüsten Planeten wird,
    sei keine Lösung. Wie Helga Kromp-Kolb die umstrittene Erlaubnis in
    Großbritannien sieht, mit Embryonen zu experimentieren (Stichwort
    „Designer-Babys“), und was sie sich vom neuen/von der neuen PräsidentIn
    in den USA, der/die heuer gewählt wird, in Sachen Klimaschutz erwartet,
    verrät sie im „Wissenschaftsradio“. Außerdem: Wie umweltfreundlich lebt
    eine Studierenden-WG in Wien? Ein Experte macht in der Sendung den
    großen Check.

    Wissenschaftsradio: Georg Kranz zum Thema Depression

    Georg Kranz, Forscher an der MedUni Wien, und sein Team konnten
    herausfinden, dass Testosteron dabei hilft, dass Medikamente gegen
    Depressionen besser wirken.

    Warum die Untersuchungen dazu mit
    Transsexuellen gemacht wurden und was die Ursachen für Depressionen sind
    hört ihr in diesem Podcast.